Digitales Fasten. Ein Experiment.
Bereits Ende letzten Jahres fasste ich den Vorsatz ein weniger digitales Leben zu führen. Dafür dass ich dieses Vorhaben gleich am 1. Januar 2014 digital in meinem Blog vorstellte, wurde ich zwar von einigen ausgelacht, aber – meine Freunde – ich meine es wirklich ernst! Das beiseitelegen des Smartphones und das ausschalten des Laptops fällt mir zugegebenermaßen immer noch schwer. Zwar habe ich nahezu alle Punkte meiner selbst ernannten ersten Entzugsstufe eingehalten (Apps wurden vom Smartphone gelöscht, am Arm trage ich eine Uhr, neben dem Bett steht ein Wecker), doch habe ich immer wieder Lücken im System und Möglichkeiten gefunden mich selbst auszutricksen. Damit ist jetzt Schluss: am heutigen Tag (Aschermittwoch) beginnt die Fastenzeit und somit für mich mein analoges Leben.
In den kommenden 7 Wochen tausche ich zunächst mein Smartphone gegen ein „altes“ einfaches Handy aus. Mit diesem kann ich dann – man höre uns staune – nur telefonieren und SMS schreiben. Damit einher geht der Verzicht auf E-Mails schreiben, im Internet surfen und im Social Web etwas „posten“ bei mir privat zuhause, da mein Laptop im Büro bleibt. Was Facebook & Co angeht, versuche ich straight zu bleiben und diese Dienste nur für berufliche Zwecke zu nutzen. Eine weitere Herausforderung wird es sein, alle Apps des Smartphones durch analoge Lösungen zu ersetzen. Sprich, Bahntickets wieder am Schalter zu kaufen, in einer fremden Stadt nach dem Weg zu fragen oder Fotos mit der guten alten Kamera zu schießen. Als besonderes Experiment werde ich versuchen Telefonate aus einer Telefonzelle zu führen und besonders wichtige Dinge entweder direkt zu sagen oder in Form eines Brief mitzuteilen.
Soviel zum Vorsatz, ab heute geht es los. Ich schreibe Euch dann, oder sollte ich lieber über´s Radio mit Euch sprechen?
Ein guter Vorsatz! Am Anfang vielleicht nicht so einfach, aber sobald man sich dran gewöhnt hat, macht es glücklich.
Das mit den Telefonzellen könnte allerdings etwas schwer werden… (zum Glück hab ich noch mein gutes altes Festnetz)
Ich bin mal gespannt! Schon zu Beginn bin ich mit dem ersten Problem konfrontiert: wie bekomme ich all meine Kontakte vom iPhone auf die SIM-Karte? Das muss ich dann wohl erstmal googeln… :-)
Hi Daniela,
gute Idee von dir. Ich habe mich schon seit langem von Handy und Co. getrennt. Sobald der Computer aus ist bin ich also analog unterwegs. Vermisse das blinkende und bimmelnde Dingens kein Stück.
Grundsätzlich ist es wohl schwer sich heutzutage von der digitalen Welt komplett abzukoppeln. Mehr und mehr werden wir Menschen davon „abhängig“. Gerade hier auf Weltreise stelle ich das immer wieder fest. Manchmal schade – manchmal schön …. Es kommt auf das Maß der Dinge an.
Meine ganze Kindheit und Jugend war ich auch analog unterwegs – das ist wohl eine Sache die sich Generation Handy gar nicht mehr vorstellen kann… Damals hatte ich 0-nichts vermisst….
Viel Glück bei deinem Projekt
Huhu Martin,
ich glaube Bedingung dafür etwas nicht zu vermissen ist, etwas auch nicht gehabt zu haben. Das Internet ganz aus dem Alltag zu verbannen wird heutzutage wohl kaum funktionieren, und macht aus meinen Augen auch keinen Sinn. Es ist, wie Du schreibst, das Maß der Dinge. Ob in Bezug auf das Internet, Konsum im Allgemeinen oder auch Emotionen. Das Fasten ist letztlich nur eine Möglichkeit im Verzicht dieser Dinge zu üben und dabei zu „unserem“ Maß zurück zu finden.
Innovationen, wie das Internet, bringen eben immer auch ihrer Vorteile mit sich, verbessern im besten Fall unser Leben. Wenn man sich dessen bewusst ist, sich nicht in Gier verliert und sich als Mensch auch ohne materielles Zutun verstehen kann, dann könnte dies ein Maß sein.
Wie es in dem Zitat heißt „Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.“ so mache ich mich auf Neues zu entdecken, bereit mich zu verändern. Ich bin gespannt was mir dabei widerfahren wird.
Danke für DEINE Perspektive als Weltenbummler und Gedanken zu dem Thema!
Viele Grüße analog aus Köln, digital aus dem Internet,
Danni