Engagiert mit Socialbar Köln

Event "Socialbar Köln"

Köln ist wie ein brodelnder Kessel voller Zutaten für eine rundum nachhaltig aktive Stadt. Meine erste Berührung mit dieser engagierten Szene machte vor etwas genau einem Jahr bei der Podiumsdiskussion „Nachhaltig aktiv in Köln“ im DuMont Studio Köln. Was ich damals noch nicht wissen konnte: die hier anwesenden Gäste und Initiativen würde ich in dem kommenden Jahr bei ähnlichen Events immer wieder treffen und näher kennenlernen. Einige davon sogar so tiefgehend, dass sich daraus im Herbst 2011 das Team der Socialbar Köln entwickelte.

Martin Herrndorf, Kölner Nachhaltigkeits-Aktivist und Social Entrepreneur, ergriff die Initiative und brachte fünf interessierte Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, um ihnen die Idee der Socialbar vorzustellen. Im Grunde ist die Socialbar eine öffentliche Plattform für Weltverbesserer und jene, die es werden wollen. Das besondere daran ist, das engagierte Akteure auf der einen, und Web-Spezialisten auf der anderen Seite zueinander finden und Raum haben um mit einander in Kontakt zu kommen. Tatsächlich ist es häufig noch so, das beide Parteien in ihren Nischen bleiben und wenig Berührungspunkte miteinander haben. Uns freut es, dass wir mit der Socialbar ein Format anbieten können, das diese Barrieren auflöst und unterschiedliche Menschen für eine gute Sache zusammenbringt.
Unsere Begeisterung für die Socialbar war groß, die Neugierde um so mehr. Offen für Neues entwickelten wir daraus dann recht schnell das Socialbar Köln Team (Daniela Klütsch, Martin Beyerle, Martin Herrndorf, Timo Bäcker) und legten drauf los. Der Rahmen für die Gründung einer Socialbar war und ist generell recht einfach. Frei nach dem Motto „Tu Gutes und sprich darüber“ orientierten wir uns an den Grundlagen der Socialbar, legten uns eine Identität bei Facebook und im globalen Wiki an bis wir dann schließlich unsere erste Socialbar im betahaus Köln starteten.

1. Social Bar Köln

Unter dem Motto „Marken & Geschichten“ eröffneten wir am 23. September 2011 die 1. Socialbar in Köln im betahaus Café und zählten ganze 100 Gäste! Zu dem Thema stellten vier großartige Sprecher (Alte Liebe, Neuland, YogaMob und Ziv Schneider und Eido Gat über „Hebron rebranded“) in jeweils nur 10 Minuten ihre Marken bzw. Intiativen vor; immer mit Hinblick auf die Bedeutung und Verbindung von Social Business und Social Media. Als Social Give-Away konnten wir unter unseren Gästen die aktuelle Ausgabe der Biorama verteilen, die wir extra für unseren Start gesponsert bekommen haben. Im Anschluss wurde breit, offen und vor allem lange weiter diskutiert. In die Verlängerung ging am nächsten Tag einer unserer Speaker, Christoph Harrach von KarmaKonsum, mit dem YogaMob im Rahmen der ökoRAUSCH Messe in Köln. Dabei wurde weniger geredet als viel mehr bewusst geschwiegen…

2. Social Bar Köln

Weiter ging im November mit der 2. Socialbar Köln zu dem eher kontroversen Thema „Politische Partizipation in digitalen Netzen“. In einem guten Mix aus wissenschaftlichen und praxisnahen Speakern, wurde das Thema näher beleuchtet und erfahrbar gemacht. Dieter Schöffmann leitete den Abend mit einem Überblick an Handlungsmöglichkeiten ein, gefolgt von Thor Zimmermann der mit „Deine Freunde“ aus der Perspektive des Stadtrates berichtete. Auch Frank Deja zeigte mit „Köln kann auch anders“ wie aktive Bürgerbeteiligung aussehen kann. Zum Abschluss warf Christian Weyand von der Cologne Graduate School mit uns einen Blick in die Zukunft und ging der Frage nach, wie das Internet das Verhalten der Politiker verändern wird. Außerdem zu Gast: die Bürgerinitiative Helios mit einem 2×2 Meter großen Modell ihres Plans für das Heliosgelände. Zu unserer großen Freude konnten wir auch dieses Mal dank unserer Unterstützer, drei Bücher mit dem passenden Titel „Soziale Bewegungen und Social Media“ unter unseren Gästen verlosen.

3. Social Bar Köln

Danach machte die Socialbar Köln erstmal Winterschlaf. Aber nur bis zum 2. März 2012. Dann ging es mit der 3. Socialbar Köln weiter unter dem Thema „HirnHerzHand – Bildung“ und rekordverdächtige 111 Gästen. Das betahaus Café war voll und wir dank Gastspenden professionell aufgestellt mit Musikanlage und selbstgebauter Leinwand. Auch an diesem Abend freuten wir uns einen guten Mix an Speakern aus Theorie und Praxis für die Socialbar gewonnen zu haben, die sich allesamt mit neuen Wegen der Bildung beschäftigen. Mit dabei waren: Daniel Schwarz von takomat über GoodGames, Marcel Hövelmann von Querwaldein e.V. über Umweltbildung in Köln, Silke Kargel mit school is open als Modell für eine „InklusiveUniversitätsschule“ und Jan Schröder von minds & makers über angewandtes Servicedesign im Bildungssektor. Auch an diesem Abend konnten wir unseren Gästen etwas mitgeben: 40 kostenlose Klimasparbücher dank Unterstützung von Querwaldein e.V.

Und wie geht es weiter? Offen – denn die nächste 4. Socialbar am 15. Juni wird eine Open Socialbar werden. Das heißt unsere Gäste gestalten die nächste Socialbar selbst mit. Dabei sind sie dazu eingeladen ihre Wunsch-Speaker vorzuschlagen, bei einem GoodLunch am 20. April im betahaus als auch online über ein Formular, um die Community später darüber auf unserer Facebook-Eventpage abstimmen zu lassen. Damit wollen wir zum ersten Mal in der Socialbar Geschichte ein Experiment wagen und die Socialbar-Fans mit in den Prozess des Events integrieren, als ein Form des sozialen Involvements. Den genauen Ablauf und die alle Infos findet ihr auch in unserem Wiki. Wir sind sehr gespannt was daraus entsteht!

Mein Fazit?

Soviel kann ich an dieser Stelle und nach gerade Mal einem halben Jahr Socialbar Köln schon sagen: soziales Engagement lohnt sich und wird belohnt! In dieser Zeit habe ich unglaublich spannende Menschen kennengelernt, denen ich sonst wahrscheinlich nicht begegnet wäre. Ich war von Anfang an erstaunt, wie selbstbewusst sich engagierte Menschen auf eine Bühne stellen und dabei die Gäste einen ganzen Abend mit ihrem Vortrag fesseln können. Auch das Feedback unserer Gäste hat mich sehr oft berührt und darin bestärkt mit Socialbar auf einem guten Weg zu sein. Und genau das ist auch meine persönlich größte Freude… Menschen für etwas Gutes zu aktivieren, sie vielleicht auch in ihrer Meinung über Nachhaltigkeit positiv zu beeinflussen. Gerade dann, wenn unter den Gästen andere, neue Gesichter sind, die man seit „Nachhaltig aktiv in Köln“ noch nicht gesehen hat.

 

2 Kommentare
  1. Martin Herrndorf sagte:

    Hey,

    Toller Blog-Post! Danke dafür, und vor allem für die tolle Zeit bei den ersten drei Socialbars! Freue mich schon auf die vierte, wird sicher noch besser ;-)

    Meine Lektionen:
    – Es lohnt sich, etablierte Formate zu kopieren, sie aber weiterzuentwickeln und lokal anzupassen.
    – Team ist alles – hat super geklappt, und auch durch die unterschiedlichen Hintergründe (design, web, bwl…) haben wir glaub ich was schön rundes hinbekommen.
    – Partner sind alles! Ohne das betahaus wär’s nie das geworden, was es ist!

    Liebe Grüße,
    Martin

    Antworten
    • daklue sagte:

      Hey Martin,

      vielen lieben Dank für Deine Antwort. Und für die tolle Zeit mit Dir bei der Socialbar!

      Du hast mich tatsächlich davon überzeugt, dass machen wichtiger ist als nur drüber zu sprechen. Auch wenn ich das gerne mache und mich dabei sehr gerne auf Details stürze. Die Socialbar hat mir auch gezeigt, dass die Dinge von alleine fließen, wenn man vertraut und wenn einfach alle Komponenten zueinander passen. Das stimmt mich freudig auf das, was wir mit Socialbar in der Zukunft noch anstoßen können.

      Auf das was war, ist und kommt!

      Liebe Grüße,
      danni

      Antworten

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