Was tun mit alten Büchern?
Sie stapeln sich auf gewaltigen Haufen. Neben dem Regal. Unter dem Regal. Alte Schätze, die schöne Stunden bereitet haben – Bücher. Ganz so schlimm ist es bei mir zum Glück noch nicht. Meine bunte Sammlung an Büchern passt noch so gerade auf meine beiden langen Regalbretter. Viel Platz ist da aber tatsächlich nicht mehr. Wohin aber mit den Büchern, die bereits ausgelesen sind und einen neuen Besitzer finden sollen?
Von verkaufen über tauschen bis hin zum Spenden gibt es da viele Möglichkeiten. Nachdem ich mich bereits mit dem sinnvollen Spenden von Kleidung beschäftigt habe, war nun das Thema Bücher an der Reihe. Das Fazit, zu dem ich gekommen bin, möchte ich an dieser Stelle schon einmal vorwegnehmen: Es gibt nicht die eine beste Lösung. Bücher sind sehr individuell und für jedes Exemplar gibt es einen anderen neuen Lebensweg, den es einschlagen kann.
Bücher verschenken und spenden
Bücher sind für mich etwas ganz besonderes. Sie erzählen Geschichten, an ihnen haften Erinnerungen und sie vermitteln Wissen. Es ist ein schönes Gefühl jemand anderen an all dem Teil haben zu lassen – ganz umsonst. Doch wem kann ich meine Bücher schenken, wenn sie nicht ausschließlich an die eigenen Freunde weitergegeben werden sollen? Wo finde ich Anlaufstellen um Bücher zu spenden?
Im eigenen Viertel umhören, wo Bücher benötigt werden
Oft liegen diese Stellen quasi direkt vor unserer eigenen Haustür. Wortwörtlich in diesem Fall. Zahlreiche Einrichtungen und Vereine in der eignen Nachbarschaft freuen sich über Bücherspenden. Falls es aktuell keinen konkreten Aufruf in eignen Viertel gibt, hier ein paar mögliche Anlaufstellen zur Inspiration:
Je nach Buch gibt es unterschiedliche Anlaufstellen:
- Kindergarten
- Krankenhaus
- Altenheim
- Schule
- Jugendtreff
- Vereine
- Pfarrheim
- Frauenhaus
- Flüchtlingsheim
- …
In den oben genannten Einrichtungen und Verein ist oft eine ganz bestimmte Gruppe von Menschen zu finden. So lässt sich schnell für jedes Buch der passende Ort finden. Über ein Buch zur Kindererziehung freuen sich so sicherlich die Bewohnerinnen eines Frauenhauses wohingegen Wörterbücher beispielsweise im Flüchtlingsheim gebraucht werden.
Oxfam
Oxfam ist eine internationale Entwicklungsorganisation, die weltweit Menschen mobilisiert, um Armut aus eigener Kraft zu überwinden. Dabei kämpft die Organisation mit über 3000 Partnerorganisation in über 90 Ländern weltweit für eine gerechtere Welt ohne Armut.
In Oxfam-Shops verkaufen Ehrenamtler gespendete Teile für einen fairen Preis. Die Einnahmen aus den Shops bilden einen entscheidenden Teil der Finanzierung der Oxfam-Hilfsprojekte. Alleine in Deutschland gibt es derzeit 47 Oxfam-Shops.
Oxfam unterscheidet zwischen Mixshops, Fashion Shops und Buchshops. Bücher können sowohl in den Mixshops als auch natürlich in den Buchshops abgegeben werden. Die Spenden sollten dabei in einem einwandfreien Zustand sein. Abgewetze Bücher mit fehlenden Seiten sind hier also Fehl am Platz. Oxfam selbst gibt die “Würde ich diese Ware selbst kaufen?” als hilfreiches Auswahlkriterium mit an die Hand. In der Oxfam-Shopsuche lässt sich der nächst gelegene Laden mit nur wenigen Klicks ausmachen.
Oxfam dient in diesem Fall lediglich als Beispiel, natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Organisationen.
Gut sortierte Second-Hand-Shops
In Second-Hand-Shops gibt es schon lange nicht mehr ausschließlich Kleidung aus zweiter Hand. In gut sortierten Läden gibt es neben Haushaltsgeräten, kleinen Möbelstücken oder einer umfassenden Spielesammlung auch eine ganze Reihe an Büchern.
Gerade in Großstädten wie Köln findet man etliche solcher Second-Hand-Shops mit umfangreichen Angebot. Auf Köln Reporter findet man eine Liste mit den besten Second-Hand-Shops Kölns. Auch in kleineren Städten lassen sich natürlich solche Läden finden.
Bücher mit der Familie, Freunden und Bekannten tauschen
Manchmal fällt der endgültige Abschied von einem Buch doch nicht ganz so leicht. Eine tolle Alternative zum Verkaufen oder Spenden ist da das Tauschen innerhalb der Familie und im Freundeskreis.
Das Beste beim Tauschen: Man erhält kostenlos neuen Lesestoff, der sich bei Freunden oder der Familie bereits bewährt gemacht hat. Nach dem Lesen des getauschten Stückes kann hat man zudem gleich eine Person, mit der man sich über den Inhalt des Buches austauschen kann. Schließlich hat die Person – im besten Fall – das Buch ebenfalls gelesen. Der Bücherbestand minimiert sich so allerdings natürlich nicht.
Wem auch das Tauschen schwer fällt, dem bleibt noch das Ausleihen. Dabei unbedingt den Namen in das entliehene Stück hineinschreiben. Schnell geht sonst schon einmal ein geliebtes Buch verloren. Keiner macht’s absichtlich, aber ab einer gewissen Stückzahl im Bücheregal verliert man schon einmal leicht den Überblick.
Alte Bücher auf Online-Plattformen verkaufen
Bücher sind oft nicht günstig. Einmal gelesen weisen die meisten Exemplare kaum Gebrauchsspuren auf. Da schlummert also ganz schön viel Geld in unseren Bücherregalen. Es lohnt sich also das ein oder andere Buch wieder zu verkaufen. Um das “verdiente” Geld dann beispielsweise wieder in neue Bücher zu investieren.
Allerdings kann ich mir schöneres vorstellen als kistenweise Bücher zum Flohmarkt zu schleppen – sind schließlich ganz schön schwer die guten Teile. Oft erhält man auch nicht mehr als einen Euro pro Exemplar auf Trödelmarkt & Co.
Doch welche Alternativen gibt es zum Verkaufen von Büchern? Eine sind diverse Online-Plattformen, auf denen Bücher zu einem Fixpreis angekauft werden. Drei davon habe ich einmal genauer unter die Lupe genommen und Preise verglichen.
Bücher online verkaufen: Preise im Vergleich
Eingeschickt habe ich bisher noch keins meiner alten Bücher. Mit nur wenigen Klicks erfährt man jedoch, welchen Preis man für ein gewisses Buch erhalten würde. Für meinen Vergleich habe ich Bücher aus drei verschiedenen Kategorien auf den jeweiligen Plattformen in die Suchmaske eingegeben.
Für meinen kleinen Test habe ich mich für die drei wohl größten Plattformen momox, rebuy und buchmaxe entschieden. Auf den ersten beiden Plattformen werden neben Büchern auch Elektroartikel, Kleidung und andere Dinge angekauft. Bei buchmaxe sind es lediglich CDs, DVDs & Co die neben den Bücher eingesendet werden können.
1. Kategorie: Bestseller-Roman
“Ein ganzes halbes Jahr”, gebundene Ausgabe, Neupreis: 19,95 Euro
2. Kategorie: Ein im Vergleich eher unbekanntes Buch
“Die Möwe Jonathan”, Taschenbuch, Neupreis: 9,99 Euro
3. Kategorie: Schulbuch
“English G 2000, Schülerbuch, 6. Schuljahr”, Taschenbuch, Neupreis: 23,95 Euro
Erstaunt haben mich vor allem die doch recht großen Differenzen der Preise zwischen den einzelnen Plattformen, die für exakt das selbe Buch gezahlt werden. Und ich hätte vermutet, dass gerade Schulbücher einen guten Ankaufswert haben. So lange diese noch aktuell sind werde sie schließlich jährlich von etlichen Schülern tatsächlich gebraucht. Bei meinem kleinen Mini-Text schnitt rebuy am besten ab. Für den Roman „Ein ganzes halbes Jahr“ erhält man dort noch stolze 8,51 Euro. Das kann sich sehen lassen würde ich behaupten. Bei einem Ankaufspreis von 15 Cent lohnt sich der Aufwand jedoch eher nicht. Schulbücher sind daher doch am besten bei den Schulen selbst aufgehoben, können auf entsprechenden Bücherbazaren verkauft oder im Freundeskreis weitergegeben werden.
Was stellt ihr mit euren alten Büchern an?
Habt ihr noch weitere Tipps für Anlaufstellen zum Spenden von Büchern? Welche Erfahrungen habt ihr beim Verkauf von Büchern gemacht? Schreibt es mir gerne in die Kommentare :)
Du hast ja schon viele nette Ideen gebracht, was man mit den alten, ausgelesenen Bücher machen kann:
Also ich habe dazu noch eine andere Idee und die gefällt mir total gut. Ich bin einmal im Zug gesessen und habe ein Buch gefunden. Es war richtig toll, denn ich hatte nichts zu lesen mit. Unsicher, ob ich es gefunden habe und es mir behalten kann… da habe ich dann gleich einmal drinnen gelesen. Es war ein „freies“ Buch, das vom Besitzer „freigelassen“ wurde. Ich habs gelesen und dann selber wieder frei gelassen. Sogenanntes Book Crossing. http://bcat.a-z.in/basics.html – wenn man dann Nachricht, von seinem Buch bekommt ist das sehr nett!
Eine weitere Idee gibt’s bei uns in Salzburg: da stehen sie, die alten ausrangierten Telefonkabinen… Mittlerweile mit Regalen ausgestattet – funktioniert wie eine Bibliothek – aber ohne, dass man sich eintragen muss. Man leiht sich ein Buch aus und kann auch seine Bücher, die man nicht mehr braucht, dazu stellen. Ist meist ganz spannend. Leider sind oftmals die neueren Bücher nicht dabei.
Sonst gebe ich auch Bücher zu Flohmärkten – immer dorthin, wo es einen guten Zweck dient.
… aber ich habe KAUM mehr Bücher die ich „loswerden“ möchte, denn ich kaufe schon lange keine mehr. Ich bin Bibliotheksbenutzerin und wir leihen uns untereinander die Bücher aus. Also jeder, der was schönes zum Lesen hat, der gibts weiter.
Und seit ich mein Ebook habe (für viele kommt das ja überhaupt nicht in Frage) – bin ich Mitglied in einigen Mediatheken und kann dort überall mir Lesestoff auf Mouseclick ausleihen. Für mich, GENIAL! Bin aber eine ausgesprochene Lese“ratte“ und brauche oftmals jeden 2. Tag ein neues Buch :-))))…
Also dann… Gutes und schönes Lesen!
LG Birgit
Liebe Birgit,
herzlichen Dank für deinen wirklich langen Kommentar und die hilfreichen Tipps, die darin enthalten sind! :)
So ein „freies“ Buch hat eine meiner Freundinnen in den vergangenen Tagen ebenfalls in einem Zug entdeckt, lustiger Zufall. Ich finde die Idee wirklich klasse!
Mit E-Books freunde ich mich so langsam an – auch wenn ich es doch noch immer schön finde etwas aus Papier in den Händen zu halten.
Ganz liebe Grüße,
Julia
Hab meine aussortierten Bücher neulich nach Berlin zu SinneWerk gGmbH geschickt. Dort sortieren Menschen mit Behinderung die eingehenden Sendungen und die Bücher werden dann in – soweit ich richtig verstanden habe – eigenen Antiquriaten Verkauft. Wer möchte bekommt über den Wert der Bücher eine Spendenquittung.
Nachteilig ist, das ich das Paket selbst bezahlen muss.
Gruß Jupp.
Hallo Josef,
vielen lieben Dank für den Tipp! Im Januar mache ich mich noch mal verstärkt ans ausmisten und verschenken/ ausmisten. Dann werde ich mir das SinneWerk auch noch mal genau anschauen.
Viele Grüße aus Köln,
Daniela
Vor einiger Zeit gab es in einer lokalen Zeitung auch einen Bericht über ein gemeinnütziges Projekt „Bücherbörse Köln“, in dem Kölner Studenten Bücher (+Schallplatten) sammeln und in einer grossen Bücherbörse 1x im Jahr (Herbst) verkaufen. Die Erlöse gehen nach Malawi und werden zum Aufbau einer Schule verwendet. Abgeben kann man Bücher/Schallplatten wohl i.d.R. 1x monatlich in der Fachhochschule Köln (Claudiusstraße 1). Finde ich eine sehr gute Idee!
siehe:
https://de-de.facebook.com/BuecherBoerseKoeln
http://buecherboerse.org/
http://www.koelner-wochenspiegel.de/rag-kws/docs/1189879/stadt-koeln
http://www.wochenende-frechen.de/rag-aui/docs/626459/innenstadt-nord
Ansonsten habe ich in letzter Zeit etliche aussortierte Bücher in einen öffentlichen Bücherschrank bei mir um die Ecke gestellt. Ich bin immer wieder verwundert, wie hoch der Durchlauf ist. Es ist nur ein kleiner Bücherkasten, aber nach 1 Woche haben oft schon viele Bücher einien neuen Besitzer gefunden. Eine Liste von Bücherschränken findet man hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_%C3%B6ffentlicher_B%C3%BCcherschr%C3%A4nke_in_Deutschland
Viele Grüsse
Uta
Wow, danke für Deine wertvollen Tipps in Sachen „Bücher spenden“! Die Bücherbörse kannte ich z.B. gar nicht und hab mir den Termin im Oktober direkt vorgemerkt. Yippi!
Hallo habe sher viele bücher über religon christentum usw.sind wirklich zu schade um zu entsorgen.wokann ich mich hinwenden.auf eine antwort würde ich mich freuen,
Hi Daniela KLÜTSCH
noch eine KLÜTSCH
Freuen uns wenn du am Wochenende auf die Bücherbörse kommst.
Grüße
Mario Klütsch
Ich habe ca. 3000 buchen Romane usw. Die ich los werden möchte. Wer hat Interesse daran würde sie auch bringen. Ist in buckow
Gerade für alte Schulbücher gibt es da noch Studibuch.de Die Oxfam Shops finden wir zugegebenermaßen aber auch sehr gut.